Liebe Leser*innen,

seit vielen Jahren ist kompetenzz in den Themenfeldern "Berufs- und Lebensplanung", "Demografie", "Digitale Teilhabe", "Diversity", "Familie und Beruf" und "Frauen in Innovation und MINT" mit vielfältigen Projekten und Maßnahmen aktiv. 2021 konnten wir zwei neue Projekte starten, die unser Portfolio bestens ergänzen: Im Rahmen des Modellprojekts "Zukunftswerkstatt Kommunen – Attraktiv im Wandel" (ZWK) begleiten wir ausgewählte Kommunen bei der Gestaltung des demografischen Wandels, so dass starke und attraktive Orte für Jung und Alt geschaffen werden. Das zweite Projekt, die Plattform #InnovativeFrauen, steht für unser Ziel, Frauen mit ihren Leistungen und Potentialen gleichberechtigt sichtbar zu machen. Exzellente Wissenschaftlerinnen, Forscherinnen und Leistungsträgerinnen sowie junge, aufstrebende Innovatorinnen können sich mit ihrer fachlichen Expertise auf der Plattform präsentieren, in den Dialog mit der Öffentlichkeit und der jüngeren Generation treten und von Medienschaffenden angefragt werden. Besonders gefreut haben wir uns auch darüber, dass wir Ende 2021 den Zuschlag für das Metavorhaben "Frauen in Wissenschaft, Forschung und Innovation: Leistungen und Potenziale sichtbar machen, Sichtbarkeit strukturell verankern" (Innovative Frauen im Fokus) erhalten haben. Das Metavorhaben wird in den kommenden fünf Jahren alle Projekte in der gleichnamigen Förderrichtlinie des BMBF vernetzen, beratend begleiten und öffentlichkeitswirksam unterstützen.  

Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind Themen, die wir seit vielen Jahren im Blick haben und die unsere Arbeit prägen. In der Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft der Vereinten Nationen zu 17 Nachhaltigkeitszielen verpflichtet. Ziele sind ein menschenwürdiges Leben und ein dauerhaftes Bewahren natürlicher Lebensgrundlagen. Wir unterstützen diese Ziele und sehen eine unserer Aufgaben darin, das Thema Nachhaltigkeit in all unseren Projekten mitzudenken und umzusetzen. Unsere Initiative Klischeefrei ist in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie als wichtige Maßnahme aufgeführt. In 2021 haben wir für den Girls'Day – Mädchen-Zukunftstag und den Boys'Day – Jungen-Zukunftstag das Themenjahr Digitalisierung und Nachhaltigkeit ausgerufen. Über diverse Formate wie ein Nachhaltigkeits-Quiz und die Einbindung von Rollenvorbildern, die auf den Websites und auf Social Media über ihre Ausbildung, ihr Studium oder ihre Tätigkeit in einem "grünen" Beruf berichten, haben wir im Laufe des Jahres Schülerinnen und Schüler über Berufe informiert, in denen Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz eine zentrale Rolle spielen. Wie digitale Berufsorientierung gelingt, wurde an den Girls'Day und Boys'Day Aktionstagen deutlich. Unternehmen und Institutionen führten virtuelle Angebote zur Berufsorientierung durch und die Bundeskoordinierungsstellen boten das Girls'Day-Digital-Event und das Boys'Day-Digital-Event an. Teil dieser Events war ein öffentliches Live-Programm mit spannenden Impulsen, Interviews und Diskussionsrunden.   

Berufsfelder, die für den Bereich Nachhaltigkeit eine besondere Relevanz haben, finden sich auch in unserer Broschüre "Energiegeladen in die Zukunft". Mit der Broschüre bieten wir jungen Menschen einen Einstieg in das vielfältige berufliche Themenfeld der Erneuerbaren Energien und die Einstiegsmöglichkeiten über Ausbildung und Studium. Dabei betrachten wir nicht nur die Möglichkeiten der nachhaltigen Energieerzeugung durch Wind, Sonne, Wasserkraft, Biomasse und Geothermie, sondern auch die notwendigen Maßnahmen zur Verteilung und Speicherung der Energie.  

Auch in unserem neuen Projekt, der Plattform #InnovativeFrauen, ist das Thema Nachhaltigkeit von Beginn an verankert. Viele der innovativen Frauen, die sich bereits in die Expertinnen-Datenbank eingetragen haben und auf der Website sichtbar sind, haben eine Innovation im Bereich der sozialen, ökologischen oder ökonomischen Nachhaltigkeit entwickelt. Mit dem thematischen Schwerpunkt "Grüne Stadt – Stadt der Zukunft" widmet sich auch das erste Fokusthema von #InnovativeFrauen dem Thema Nachhaltigkeit. Der zunehmende Trend zur Urbanisierung wird hier als Herausforderung und Chance für nachhaltige Entwicklung aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. 

Bereits 2020 stellte sich für uns als Kompetenzzentrum die Frage, welche unterschiedlichen Erfahrungen Frauen und Männer mit der zunehmenden Digitalisierung, konkret mit Homeoffice, digitaler Ausstattung, Weiterbildung und Arbeitsteilung in der Partner*innenschaft machen. Wir haben deshalb eine Studie durchgeführt, an der über 1.000 Personen teilgenommen haben. Ende 2020 wurden die ersten Ergebnisse der Studie veröffentlicht, die zeigen, dass die Zufriedenheit mit Angeboten an Fortbildungen im Bereich digitale Technologien und Anwendungen unter Beschäftigten im Homeoffice gering ist. Der zweite Teil der Studie, der im Februar 2021 veröffentlicht wurde, beleuchtet ausgewählte Aspekte, die sich auf die partnerschaftliche Teilung der Arbeit im Haushalt beziehen. Die Ergebnisse zeigen: Das Potenzial in Form der Orientierung an einem paritätischen Ideal ist vorhanden, zu oft behindern jedoch stereotype Rollenvorstellungen den Bruch mit traditionellen Lebens- und Arbeitsmodellen. Entsprechend muss nach wie vor politisch und gesellschaftlich debattiert werden: Wie können die Geschlechtsstereotype überwunden und die Strukturen nachhaltig verändert werden, damit das Ideal der gewünschten gleichberechtigten Arbeitsteilung erreicht wird?  

Ob im Vorstand, im Kuratorium oder als Mitglied des Vereins, ob als Bündnispartnerin oder Bündnispartner, ob als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter in der Geschäftsstelle – all diese Menschen tragen mit ihren Aktivitäten dazu bei, dass Chancengerechtigkeit, Diversität und Perspektivenvielfalt in Unternehmen, politischen Programmen und Hochschulrichtlinien berücksichtigt werden. Dafür möchten wir an dieser Stelle unseren Dank aussprechen! 

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre! 

Barbara Schwarze und Nicola Marsden

 

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Bild: FH Bielefeld | Patrick Pollmeier