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Digitaler Fachtag im Zukunftsraum Demografie: Rückblick und Ergebnisernte

Am 09. Dezember 2025 hat im Zukunftsraum Demografie der erste digitale Fachtag stattgefunden. Über 80 engagierte Menschen, vor allem aus Kommunen sowie Vereinen und Verbänden, trafen sich im digitalen Raum für einen ersten fachlichen Austausch zum großen Thema „Sorgende Gemeinschaften“ – einem Konzept, das darauf ausgerichtet ist, im Lokalen generationsübergreifende, solidarische und belastbare Unterstützungs- und Versorgungsstrukturen zu schaffen. 

Digitaler Fachtag: Gemeinsam gestalten, Sorgende Gemeinschaften für alle Generationen

Die Agenda des digitalen Fachtags verfolgte die folgenden Ziele:

Ziel 1: Inhaltliche Fokussierungen innerhalb des Handlungsfelds „Sorgende Gemeinschaften für alle Generationen“ 

Im Vorfeld des Digitalen Fachtags haben wir über den Zukunftsraum, Befragungen und Arbeitsgruppen mit Kommunen fünf starke Themen bzw. Herausforderungen identifiziert und den Teilnehmenden in „Flüstergruppen“ zur Diskussion und Priorisierung überlassen: 

  • Wohnortnahe Gesundheitsversorgung und Prävention
  • Einsamkeit
  • Wohnen und Wohnumfeld
  • Ehrenamt und Engagement
  • Bedarfserhebung (Daten und Monitoring)

Das Ergebnis: Die einzelnen Gruppen kamen größtenteils zu dem Schluss: „Alle Themen sind unverzichtbar!“ Und das, obwohl sich die Kommunen teilweise unterschiedlich verorten, sowohl in ihren Ausgangsbedingungen als auch im Prozess der Bearbeitung einzelner Themen. 

Wichtige Ergänzungen aus den einzelnen Arbeitsgruppen sind zudem:

  • Das Thema „Finanzierung“ muss mitgedacht und aufgegriffen werden, mit dem Ziel, diese dauerhaft sicherzustellen.
  • Die „Entsäulung“ der Verwaltung und die Notwendigkeit von Ressort übergreifenden Kooperationsstrukturen 
  • Stärkung der generationenübergreifenden Perspektive: Nicht nur auf die Zielgruppe der Älteren fokussieren
  • Teilhabe für alle, auch marginalisierter Gruppen – und in diesem Zusammenhang: Sensibilisierung für Schamgefühle in der Zielgruppe, die potenziell den offenen Umgang mit Bedürftigkeit behindern.
  • Eine geschlechtsspezifische Perspektive auf das Älterwerden in unserer Gesellschaft: Zwischen Frauen und Männern bestehen aufgrund von Berufs- und Lebensbiografien große Unterschiede
  • Daten- und Bedarfsanalyse als Herausforderung: Wie erhebt man sensible Daten? Wie lassen sich Bedarfserhebungen durchführen, wenn keine Statistikstelle zur Verfügung steht?
  • Vereinbarung von Pflege und Beruf: Wie können Betriebe unterstützen?

Ziel 2: Gute Beispiele und Initiativen im Handlungsfeld „Sorgende Gemeinschaften“ kennenlernen 

Dr.‘in Gabriela Gan vom LBG Open Innovation in Science Center stellt ein Förderprogramm vor, das sorgende Gemeinschaften in Österreich stärkt: die Initiative „Caring Communities for Future“. Schwerpunkte der geförderten Projekte sind Pflege, partizipative Raumgestaltung, Inklusion und generationenübergreifende Solidarität. Gute Beispiele für Initiativen sind:

  • MigraCare: Verbesserung der Arbeitsbedingungen von 24h-Betreuerinnen. Das Projekt entwickelt partizipative Formate wie Online-Umfragen und Vernetzungstreffen, um Weiterbildungsbedarf, Gesundheit und Integration in Pflegenetzwerke zu stärken.
  • Care4Caregivers: Unterstützung pflegender Angehöriger im ländlichen Raum. Mit Hilfe von Sozialraumanalysen, Netzwerkkarten und Tagebucherhebungen werden Belastungen sichtbar gemacht und zielgerichtet lokale Unterstützungsstrukturen aufgebaut.

Ziel 3: Praktische Instrumente zu Bedarfserhebungen an die Hand zu bekommen

Der StadtRaumMonitor – ein Beteiligungsinstrument für lebenswerte und gesundheitsförderliche Städte, Gemeinden und Quartiere“ wurde von Monika Mensing, Landesamt für Gesundheit und Arbeitsschutz NRW vorgestellt. Der AFCCQ – Age-Friendly Cities and Communities Questionnaire“ wurde von Niklas Rathsmann, Körber-Stiftung, präsentiert. Dennis Kirschsieper, Universität Siegen, sprach über die Toolbox „Caring Communities“.

Ziel 4: Angebote des Zukunftsraums Demografie für 2026 kennenlernen und mitgestalten 

„Von gut aufwachsen bis gut alt werden“ – Kommunen sollen zukunftsfähig, attraktiv und vielfältig für alle Lebensphasen gestaltet werden. Der Zukunftsraum Demografie unterstützt Kommunen dabei, die Herausforderungen des demografischen Wandels strategisch in Chancen und ein generationsübergreifend gutes Leben vor Ort zu überführen.

Im ersten Quartal 2026 ist im Zukunftsraum der thematische Schwerpunkt „Soziale Infrastruktur & Daseinsvorsorge“ gesetzt. Im Rahmen von Impulsen, Seminaren, Workshops und Austauschformaten wollen wir gemeinsam mit Ihnen der Frage nachgehen, wie soziale Infrastruktur generationenübergreifend gestaltet werden kann. 

Der Zukunftsraum kommunale Demografiegestaltung wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Geschäftsstelle ist im Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. angesiedelt.