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Ergebnisse aus der Girls'Day-Wirkungsstudie 2022 veröffentlicht
Girls'Day macht MINT für Mädchen interessant
Nach wie vor gilt: Mädchen und junge Frauen in Deutschland schöpfen ihre Berufsmöglichkeiten und damit ihre Zukunftschancen nicht voll aus. Auch mit guten bis sehr guten Schulabschlüssen entscheiden sich Mädchen noch immer häufig für Berufe oder Studienfächer, in denen Frauen bereits überrepräsentiert sind. Der jährliche Girls'Day – Mädchen-Zukunftstag bietet daher praktische Einblicke in technische und naturwissenschaftliche Berufe, soll den Anteil der Mädchen und Frauen in diesen Bereichen stärken und fördern und zukunftsträchtige Berufsfelder für sie erschließen.
Doch welche Wirkung hat der Girls'Day? Das untersucht eine Erhebung zum diesjährigen Zukunftstag, deren Ergebnisse heute vorgestellt werden. Danach können sich nach dem Aktionstag deutlich mehr Schülerinnen (21 Prozent) vorstellen, zum Beispiel einen Beruf in der Informationstechnologie und der Informatik zu ergreifen, als vorher (12 Prozent).
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger:
"Mädchen können heute alles werden. Der Girls'Day bietet ihnen die tolle Gelegenheit, den MINT-Kosmos hautnah zu erleben, Einblicke und Erfahrungen zu sammeln und weibliche Vorbilder kennenzulernen. Dieses praktische Erleben von MINT trägt dazu bei, dass Mädchen eher eine Ausbildung oder ein Studium im MINT-Bereich in Betracht ziehen. Das ist eine große Chance für sie und auch für uns als Gesellschaft. Wir können auf das Potenzial von Mädchen und jungen Frauen gerade in diesem Bereich nicht verzichten."
Bundesfrauenministerin Lisa Paus:
"Am Girls'Day können Mädchen in Berufe hineinschnuppern, unter denen sie sich zuvor vielleicht gar nichts vorstellen konnten. Das hilft bei einer Ausbildungs- und Berufswahl ohne Klischees und eröffnet mehr Möglichkeiten und größere Freiräume im späteren Leben. Einfach mal ausprobieren, mitmachen und dranbleiben – das empfehle ich. Am Schluss profitieren alle, wenn Mädchen sich ohne Vorurteile für einen Beruf entscheiden."
Für die Erhebung zur Wirkungsweise des Girls'Day wurden mehr als 5.000 Schülerinnen ab elf Jahren vor und nach ihrer Teilnahme am Aktionstag 2022 befragt. Die Ergebnisse zeichnen ein vielfältiges Bild zur Wirkung des Girls'Day und der Motivation junger Frauen, sich mit ihrer beruflichen Zukunft auseinanderzusetzen. Deutlich erkennbar ist: Die Begeisterung der Mädchen für den Orientierungstag ist mit 94 Prozent sehr hoch.
"Die Schülerinnen denken nach ihrem Girls'Day häufiger darüber nach, einen technischen Beruf wie Elektronikerin oder Mechatronikerin zu ergreifen – der Anteil steigt von sechs Prozent vor dem Aktionstag auf 17 Prozent danach", sagt Romy Stühmeier, Leiterin der Bundeskoordinierungsstelle des Girls'Day, angesiedelt bei kompetenzz.
Dabei entwickeln die Schülerinnen einen Berufswunsch in IT und Informatik vor allem dann, wenn sie selbst die Erfahrung machen, dass Programmieren Spaß macht und ein IT-Beruf Abwechslungsreichtum und interessante Perspektiven bietet. Romy Stühmeier: "Unternehmen und Institutionen sollten die Chance dieses Motivationsschubs nutzen und Girls'Day-Teilnehmerinnen zum Beispiel für Praktika oder Ferienjobs gewinnen, um mit ihnen in Kontakt zu bleiben. So kann ein solcher Orientierungstag nachhaltig wirken, zur Vernetzung beitragen und langfristig mehr Mädchen für MINT begeistern."
Dass sich etwas ändert, zeigen die aktuellen Zahlen der Studierendenstatistik (Destatis) zu Studienanfänger*innen im Wintersemester 2021/22: Unter den Top-20-Studiengängen der Frauen befinden sich mittlerweile sechs MINT-Studiengänge. Darunter die männlich dominierten Studienfächer Informatik und Bauingenieurwesen mit einem Frauenanteil von 19 Prozent bzw. 30 Prozent. Im Vergleich: Vor zehn Jahren waren nur fünf MINT-Studiengänge unter den Top 20 der Frauen, die Informatik war nicht dabei. Auch das Bauingenieurwesen hat an Bedeutung gewonnen: Es ist von Platz 20 auf Platz 18 gestiegen.
Haben Sie Fragen zur Studie? Ihre Ansprechpartnerinnen sind:
Romy Stühmeier, Projektleiterin der Bundeskoordinierungsstelle Girls'Day: 0521.106 7357 oder
Jennifer Reker/Annette Schudy, Öffentlichkeitsarbeit Girls'Day: 0521.106 7388.
Die bundesweite Koordinierungsstelle des Girls'Day – Mädchen-Zukunftstags ist im Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. angesiedelt.
Erste Ergebnisse und Grafiken der Wirkungsstudie finden sich hier zum Download: