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Zwischen Aufbruch und Backlash: Klischeefrei im Sport beim DOSB-Fachforum

Wo entstehen neue Chancen für Frauen, Vielfalt und Gleichstellung? Und wie begegnen wir antifeministischen Tendenzen, die auch im Sport zunehmend sichtbar werden? Diese Fragen zogen sich wie ein roter Faden durch das diesjährige Fachforum „Frauen, Vielfalt und Geschlechtergleichstellung“ des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), das am 26. und 27. September 2025 in Frankfurt stattfand.

Unter dem Motto „Sport. Geschlecht. Gesellschaft im Wandel – Zwischen Aufbruch und Backlash“ kamen ehrenamtliche und hauptberufliche Vertreter*innen für Frauen, Vielfalt und Geschlechtergleichstellung aus den DOSB-Mitgliedsorganisationen, das Projektteam des kompetenzz-Projekts „Klischeefrei im Sport – no stereotypes“ sowie weitere Interessierte zusammen. Mit dem Programm lud der DOSB dazu ein, einen kritischen Blick auf die Wechselwirkungen zwischen Sport, Geschlecht und gesellschaftlichen Entwicklungen zu werfen. 

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Michaela Röhrbein, Vorständin Sportentwicklung im DOSB und Beisitzerin im kompetenzz-Vorstand. Den ersten inhaltlichen Auftakt machte die Journalistin und Autorin Gilda Sahebi mit einer bewegenden Keynote. Ihre Botschaft: Verbinden statt Spalten. Im Anschluss an die Keynote und eine Panel-Diskussion ging es in verschiedene Workshops, die gesellschaftliche Herausforderungen und ihre Auswirkungen auf den organisierten Sport beleuchteten. Die Themen reichten von Rechtsextremismus und Transfeindlichkeit im Sport über die Stärkung von Frauen im Ehrenamt oder wie Sportorganisationen KI nutzen können, um gezielt Fördermittel für Gleichstellung zu finden und zu beantragen.  

Workshop über kritische Männlichkeiten

Juliana Groß und Maike Stähler aus dem Projektteam von Klischeefrei im Sport leiteten den Workshop „Kritische Männlichkeiten – Perspektiven für Vielfalt und Geschlechtergleichstellung im Sport“. Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen aus den Verbänden wurde offen diskutiert, wie Vorstellungen von Männlichkeit den Sport prägen und was es braucht, um eine kritische Auseinandersetzung mit Männlichkeit(en) als Hebel für mehr Geschlechtergerechtigkeit nutzen zu können. Der offene Austausch zeigte deutlich: Es braucht Räume, in denen diese Fragen gestellt und gemeinsam weitergedacht werden können. 

„Der Austausch beim Fachforum hat deutlich gemacht: Klischeefreiheit im Sport ist kein Nice-to-have, sondern Voraussetzung für echte Teilhabe und Chancengerechtigkeit für alle Geschlechter.“, so Projektleitung Juliana Groß. 

Am Infostand von „Klischeefrei im Sport“ konnten die Teilnehmer*innen Elemente des E-Learning-Kurses auch analog testen: von der Spurensuche bis zum eigenen Spielbericht. Im „Vereinsbüro“ gab es zudem einen ersten Einblick in das neue Modul „Klischeefrei in Führung“, das im Oktober 2025 veröffentlicht wird. Zum Abschluss stellte Juliana Groß die Highlights der ersten Projektlaufzeit bei der Konferenz „Frauen, Vielfalt & Geschlechtergerechtigkeit“ vor.

„Klischeefrei im Sport – no stereotypes“ wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend.