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Neue Zahlen im Datentool: Anteil der MINT-Absolventinnen steigt
Mit dem Datentool Studium bietet kompetenzz belastbares und differenziertes Zahlenmaterial zu Studienanfänger*innen, Studierenden und Absolvent*innen in den Bereichen MINT sowie Gesundheit und Soziales. Das Tool ist jetzt mit dem aktuellen Datenstand (Wintersemester 2024/2025) aktualisiert.

Die neuen Zahlen zeigen einen wichtigen Fortschritt bei den Abschlüssen: 2024 liegt der Frauenanteil bei MINT-Absolvent*innen erstmals bei über 34 Prozent. Auch in der Informatik setzt sich der Aufwärtstrend fort. Der Frauenanteil liegt bei den Absolventinnen hier bei 24 Prozent und steigt damit gegenüber dem Vorjahr um über einen Prozentpunkt. Gleichzeitig bleibt die Studienwahl stark geschlechtertypisch. In den Gesundheits- und Sozialen Studienbereichen stagniert der Anteil männlicher Studienanfänger bei rund 22 Prozent, insgesamt betrachtet ist er in den vergangenen 25 Jahren sogar zurückgegangen.
Diese Entwicklungen sind aus mehreren Gründen relevant. Studienentscheidungen prägen langfristig, wie sich Fachkräftepotenziale in zentralen Zukunftsfeldern entwickeln und wie Chancengleichheit in Bildung und Beruf tatsächlich umgesetzt wird. Besonders im MINT-Bereich gilt: Wenn Talentpool und Abschlüsse breiter werden, verbessern sich Perspektiven für eine diversere Innovationslandschaft und für eine Arbeitswelt, die die vorhandenen Kompetenzen besser nutzt.
Gleichzeitig weisen viele Analysen darauf hin, dass sich Geschlechtersegregation nicht von allein auflöst. Sie hängt eng mit Rollenerwartungen, Stereotypen, fehlenden Vorbildern, Studienkultur und Übergängen in den Arbeitsmarkt zusammen. Deshalb sind aktuelle, gut auswertbare Daten wichtig, um Fortschritte sichtbar zu machen, Handlungsbedarfe präzise zu benennen und Maßnahmen gezielt weiterzuentwickeln.
Der stagnierende Männeranteil in Gesundheit und Soziales unterstreicht zudem, dass klischeefreie Studienentscheidungen nicht nur für MINT relevant sind, sondern auch für andere Bereiche, die gesellschaftlich unverzichtbar sind und in denen Vielfalt ebenso zur Qualität, Passung und Attraktivität von Berufsfeldern beitragen kann.
Das Datentool Studium unterstützt dabei, Entwicklungen über Zeitreihen nachzuvollziehen, Studienbereiche zu vergleichen und regionale Unterschiede sichtbar zu machen.
Mehr Einordnung zur Nutzung und zum Mehrwert des Tools bietet das Interview mit kompetenzz-Geschäftsführerin Romy Stühmeier.