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Studie zur digitalen Verwaltung legt Defizite offen

Die Initiative D21 und die TU München haben eine Studie zur Nutzung und Akzeptanz der digitalen Verwaltung in Deutschland aus Sicht der BürgerInnen veröffentlicht: den „eGovernment MONITOR 2021“.

Er zeigt auf: Viele Bürgerinnen und Bürger sind offen für eine Digitalisierung in deutschen Behörden. Bisher erreichen gemachte Fortschritte in der digitalen Verwaltung noch nicht die breite Bevölkerung, deren Nutzung stagniert und auch die Zufriedenheit sinkt.

Die allgemeine Zufriedenheit für zurzeit verfügbare Online-Angebote von Stadt oder Kommune liegt rückläufig bei 47 Prozent, um 15 Prozentpunkte niedriger gegenüber dem Vorjahr. Zwar empfinden 66 Prozent die digitale Abwicklung von Behördenleistungen als Erleichterung gegenüber dem Gang zum Amt und 70 Prozent können sich vorstellen, zukünftig öfter Behördengänge digital durchzuführen. Doch nur zwei von fünf Bürgerinnen und Bürgern sind der Meinung, dass während der Pandemie ausreichend Möglichkeiten zur digitalen Abwicklung angeboten wurden. Barrieren bei der Nutzung sorgen für zusätzliche Unzufriedenheit, wie nicht online angebotene Dienste oder die mangelnde Durchgängigkeit von Online-Angeboten.

Ähnlich verhält es sich beim digitalen Ausweis in Deutschland. Er befindet sich in stetiger Weiterentwicklung, doch der eGovernment MONITOR zeigt über die Jahre kaum Fortschritte in der Nutzung – auch weil größere Hürden wie spezielle Geräte und wenig Anwendungsmöglichkeiten bestanden. Die anstehende Weiterentwicklung soll den Ausweis auf das Smartphone bringen, ähnlich wie auch Zahlungen mit EC-Karten zunehmend über das Smartphone getätigt werden. Auch hierzu ist das Interesse an einer Einführung unter den Befragten mit 48 Prozent hoch.

Zu all diesen Ergebnissen kommt die Studie eGovernment MONITOR 2021 der Initiative D21und der Technischen Universität München unter Schirmherrschaft des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat und durchgeführt von Kantar. Für die Studie wurden 7.851 Menschen in Deutschland online befragt. Die Befragung erfolgte online vom 1. bis 21. Juni 2021. Befragt wurden Personen ab 16 Jahren in Privathaushalten, die das Internet privat nutzen. Ein Vergleich der Bundesländer offenbart deutliche Unterschiede bei Nutzung und Zufriedenheit: Hamburg ist führend und die geringsten Werte kommen aus Thüringen. Seit 2011 beleuchtet die Studie eGovernment MONITOR die Situation der digitalen Verwaltung in Deutschland, Österreich und der Schweiz hinsichtlich Bekanntheit, Nutzung und Akzeptanz.