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Prof. Dr. Nicola Marsden über Gender, IT und Berufsstrukturen

Prof. Dr. Nicola Marsden spricht über Gender, IT und Berufsstrukturen und erklärt, warum Methodensorgfalt bei der Ermöglichung von Geschlechtergerechtigkeit hilft.

Frau vor Ideenboard Bild: kompetenzz|GEWINN

Unsere stellvertretende Vorsitzende Prof. Dr. Nicola Marsden hat im Interview mit Dr. Magdalena Laib und Alexandra Wenzeln vom Kompetenzzentrum Usability erklärt, warum Frauen erst die Stütze der Informatik waren, heute jedoch dort stark unterrepräsentiert sind, und was dagegen getan werden kann. Teilhabe und Integration unterschiedlicher Sichtweisen sind hier besonders wichtig. Aber auch die strukturelle Veränderung ist zwingend nötig: „Dieser Abstieg der Frauen in der IT hängt damit zusammen, dass die IT wichtiger wurde, d.h. es geht hier im Kern eigentlich um Machstrukturen. An der Basis arbeiten viele Frauen und dieses Muster ist durchgängig. Frauen machen die Arbeit und bleiben im Hintergrund. Die Berufsstrukturen sind so, dass Berufe in dem Moment, wo sie überwiegend durch Frauen ausgeführt werden, auch weniger wert sind.“ 

Methodensorgfalt hilft Geschlechtergerechtigkeit zu ermöglichen

In dem zweiten Teil des Interviews geht es um Geschlechtergerechtigkeit in kleinen und mittleren Unternehmen – und, wie Methodensorgfalt dabei helfen kann. „Es gibt eine ganze Reihe von Techniken und Praktiken, die hilfreich sind und die eigentlich zum professionellen Arbeiten dazugehören“, sagt Marsden. „Wenn man diese nutzt, dann ist das häufig schon ein ganz wichtiger Schritt in Richtung Geschlechtergerechtigkeit. Das, was Frauen benachteiligt, ist zum einen eine bestimmte Art von Maskulinität, die dann ja auch für andere die Chancen schmälert. Und zum anderen ist es auch die Gruppendynamik und Dominanz einer Gruppe, in der Frauen in der Minderheit sind. Das heißt aber, wenn wir uns agile Vorgehensweisen oder andere strukturierte Arbeitsweisen anschauen, dann sind es ja genau diese, die dafür geeignet sind, dass alle zu Wort kommen und alle sich einbringen können. Das betrifft auch die Prozesse.“ 

Professorin Nicola Marsden ist im Software Engineering an der Hochschule Heilbronn tätig, stellvertretende Direktorin des Heilbronner Instituts für Angewandte Marktforschung und stellvertretende Vorsitzende von kompetenzz.

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