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Studie „Digital Skills Gap“ der Initiative D21

Die deutsche Bevölkerung verfügt insgesamt über mittlere Kompetenzen im Umgang mit der Digitalisierung. Zwar sind Basiskompetenzen weit verbreitet, komplexere Aufgaben und Verständnis digitaler Funktionsweisen beherrschen jedoch häufig nur sehr digitalaffine Gruppen. Spaltungen zeigen sich insbesondere Anhand von Alter, Bildung und Art der Berufstätigkeit. 

Der Großteil der BürgerInnen hat hohe Anwendungskompetenzen und nutzt digitale Anwendungen und Geräte souverän, aber nur wenige verstehen die dahinterliegenden Mechanismen und Zusammenhänge. Zweitens zeigen sich starke Unterschiede entlang Alter, Bildung und Art der Berufstätigkeit (Bürojob oder andere Tätigkeit). Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Digital Skills Gap“ der Initiative D21 – eine Sonderauswertung des D21-Digital-Index 2020/2021, durchgeführt von der ITM Beratungsgesellschaft mbH. Der D21-Digital-Index wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und unterstützt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21: „Die wichtigsten Kompetenzen, um sich selbstbestimmt in der digitalisierten Welt zu bewegen, sind die eigenständige Aneignung von Wissen und der Transfer von vorhandenem Wissen auf neue Anforderungen. Dafür braucht die Breite der Gesellschaft ein stärkeres Verständnis für die Zusammenhänge der Digitalisierung. Lebenslanges Lernen muss zur Routine und Gewohnheit werden. Dies können Politik und Wirtschaft aktiv befördern, indem sie konkrete Ziele formulieren, darauf ausgerichtete Bildungsangebote deutlich ausbauen – ob schulisch, berufsbegleitend oder für Gruppen wie SeniorInnen – und die Fortschritte kontinuierlich messen. Digitale Kompetenzen sind deutlich ungleich verteilt: Während sich die jüngeren und gut Gebildeten sehr viel häufiger kompetent in der digitalen Welt bewegen, brauchen vor allem Ältere und Menschen mit niedriger Bildung Unterstützung und drohen andernfalls abgehängt zu werden. Sie brauchen Angebote, die möglichst lebensnah, kostenfrei und vor Ort eine niederschwellige Starthilfe in die digitale Welt bieten. Gesellschaftliche Teilhabe heißt heute längst auch digitale Teilhabe."

Die Studie untersucht die digitalen Kompetenzen der deutschen Online-Bevölkerung ab 14 Jahren und wurde durchgeführt von der ITM Beratungsgesellschaft mbH. Die der Auswertung zugrunde gelegten Daten stammen aus dem D21-Digital-Index 2020/2021 vom Juli 2020, Befragungsmethode CAPI mit n=2.038. Es handelt sich um Selbsteinschätzungen der Befragten anhand einer 5er-Skala. Die Kompetenzen sind angelehnt an das „European Digital Competence Framework“ der EU-Kommission mit den Bereichen „Information und Datenkompetenz“, „Kommunikation und Kollaboration“, „Gestalten und Erzeugen digitaler Inhalte“, „Sicherheit und Wohlbefinden“ sowie „Problemlösekompetenz“.