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DFB setzt Zeichen: Rote Karte für Klischees im Fußball

Beim Pokal-Endspiel der Frauen im Kölner Rhein-Energie-Stadion ist der Deutsche Fußball-Bund (DFB) der Initiative Klischeefrei beigetreten.

Heike Ullrich, Miguel Diaz und Sven Lehmann mit Klischeefrei SchildHeike Ullrich, Miguel Diaz und Sven Lehmann  | Bild: kompetenzz | René Frampe

Mit vor Ort waren der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Sven Lehmann sowie DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich.

Als Dachverband von rund 26 Fußballverbänden Deutschlands und mit mehr als sieben Millionen Mitgliedern ist der DFB größter nationaler Sportfachverband der Welt. Ab sofort ist er Partnerorganisation der Initiative Klischeefrei. Beim Pokalfinale der Frauen zwischen dem VfL Wolfsburg und dem 1. FFC Turbine Potsdam wurde am 28. Mai der Beitritt im Kölner Rhein-Energie Stadion bekanntgegeben.

Sven Lehmann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, würdigte vor Ort den Fußball als eine Sportart von gesellschaftlicher Bedeutung: "Noch immer haben Frauen im Fußball mit vielen Vorurteilen zu kämpfen – egal ob Spielerin, Trainerin oder Schiedsrichterin. Zeigen wir heute gemeinsam Rollenklischees die rote Karte und stärken den Mädchen- und Frauenfußball. Wir freuen uns über den Beitritt des DFB zur Initiative Klischeefrei. Es ist eine Chance, interne Strukturen des Sports, aber auch traditionelle, gesellschaftliche Zuschreibungen zu verändern."

Ob im Verband oder auf dem Feld, beim Freizeit- oder Profifußball, es gilt noch mehr Frauen und Mädchen für alle Bereiche rund um den Fußball zu begeistern. Dieser Meinung ist auch DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich: "Fußball ist offen für alle und bietet viele Chancen. Aber auch hier, wie auch im Berufs- und Ausbildungsumfeld sehen wir durchaus noch Zugangsbarrieren. Noch immer ist der Ausbildungs- und Arbeitsmarkt in Deutschland stark nach Geschlecht aufgeteilt. Als Fußball-Verband wollen wir einen Beitrag leisten, überholte Muster aufzubrechen. Deshalb unterstützen wir die Initiative Klischeefrei. Wir müssen lernen, klischeefrei zu denken, sonst versperren wir im Fußball, wie auch sonst in der Gesellschaft, unseren Talenten den Weg."

Miguel Diaz, Leiter der Servicestelle der Initiative Klischeefrei, begrüßte das Engagement des DFB: "Bei der Initiative Klischeefrei geht es um das Berufswahlverhalten junger Menschen, das noch immer Geschlechterstereotypen aufzeigt. In technischen und handwerklichen Bereichen sind Frauen noch immer unterrepräsentiert, so auch im Fußball: im Profisport, bei der Arbeit in Sportverbänden, aber auch im Ehrenamt, zum Beispiel als Jugendtrainerinnen."

In Zukunft werden die Initiative Klischeefrei und der DFB gemeinsam Aufklärungsarbeit leisten und mit unterstützenden Methoden und Materialien Rollenklischees im Fußball entgegenwirken. 

Die Initiative Klischeefrei wird gemeinsam vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und verbindet mehr als 400 Partnerorganisationen, die sich aktiv für eine klischeefreie Berufs- und Studienorientierung einsetzen.