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Deutscher Umweltpreis 2022

Deutscher Umweltpreis 2022 würdigt Innovationsgeist, Wildnisschutz sowie Schulterschluss von Umweltschutz und Landwirtschaft.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) vergibt den diesjährigen Deutschen Umweltpreis an die Ingenieure Friedrich Mewis und Dirk Lehmann sowie den Biologen Dr. Christof Schenck. Der Ehrenpreis geht an Myriam Rapior vom Umweltverband BUND und Kathrin Muus als Vertreterin der Landwirtschaft. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht den Deutschen Umweltpreis 2022 am 30. Oktober in Magdeburg. 

Mewis und Lehmann erhalten den Preis für ihre Erfindung "Becker Mewis Duct" (BMD), eine energiesparende Vorrichtung, die den Verbrauch von Schweröl und den Ausstoß umweltschädlicher Treibhausgase bei großen Schiffen um bis zu zehn Prozent senkt. Positiver Nebeneffekt: leisere Schiffe und geringere Lärmbelastung für Meerestiere wie Wale. Eingeführt 2008 wurde der BMD bislang weltweit in 1.400 Schiffen eingebaut, 300 Exemplare sind bestellt. 

Preisträger Dr. Christof Schenk geht es darum, riesige Wildnisgebiete dauerhaft zu bewahren. Dafür hat der Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) diese zu einer international angesehenen Organisation gemacht, die sich mit 31 Schutzprojekten weltweit engagiert – immer unter der Voraussetzung einer vom Geldgeber unabhängigen Handlungsfähigkeit und der Zustimmung des jeweiligen Landes. Für Schenk ist eine dauerhafte Grundfinanzierung entscheidend für den nachhaltigen Schutz von Nationalparks. Er entwickelte deshalb die Idee eines internationalen Naturerbefonds, dem Legacy Landscapes Fund. Die Idee wurde von der Bundesregierung aufgegriffen und wird mittlerweile von zahlreichen weiteren öffentlichen und privaten Geber*innen unterstützt. 

Der Ehrenpreis der DBU geht an Myriam Rapior und Kathrin Muus für ihr großes Engagement Umweltschutz und Landwirtschaft zusammenzubringen. Beide Frauen haben in der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) gemeinsam die Vision einer ökologischen, sozial nachhaltigen und zugleich ökonomisch tragfähigen Agrarwirtschaft entwickelt. Die ZKL wurde von der Bundesregierung ins Leben gerufen, um Lösungsansätze für eine nachhaltigere Landwirtschaft zu finden. Rapior und Muus, die beiden jüngsten Mitglieder der Zukunftskommission, haben durch ihr entschlossenes Suchen nach Gemeinsamkeiten und Lösungen für ein erstrebenswertes Landwirtschafts- und Ernährungssystem maßgeblich zum Einigungsprozess beigetragen. 

Die Pressemitteilung der DBU sowie weitere Informationen zu den Preisträgerinnen und Preisträgern, Einzel-Pressemitteilungen, einen Radio-Beitrag und O-Töne sind hier zu finden.

kompetenzz ist seit 2020 vorschlagsberechtigt für den Deutschen Umweltpreis und trägt mit seinen Vorschlägen jährlich dazu bei, den Anteil von Frauen an den Nominierten und den Preisträger*innen zu erhöhen. Sie kennen engagierte Frauen in Ihrem Umfeld, die für den Preis nominiert werden sollten? Schicken Sie uns Ihre Vorschläge gerne zeitnah und wir werden diese bei unserer Auswahl für den Deutschen Umweltpreis 2023 berücksichtigen.