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Gleichstellung in der digitalen Transformation

„Gleichstellung digital: Grenzen überschreiten – Horizonte öffnen“ lautete das Thema der 26. Bundeskonferenz der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten, die vom 29. bis 31. August 2021 in Flensburg und digital stattfand.

Vier Frauen sitzen an einem Tisch und schauen auf ein Tablet. Eine Frau schaut in die Kamera.

Wie verändert sich die Arbeits- und Berufswelt durch die zunehmende Digitalisierung? Welchen Einfluss hat sie auf den Schutz der Persönlichkeitsrechte? Studien belegen, dass Frauen und Männer ganz unterschiedlich an einer immer stärker digitalisierten Welt partizipieren. Diese Entwicklungen haben einen großen Einfluss auf die Gleichstellungsarbeit vor Ort. Wie die Gleichstellungspolitik angesichts dieser Situation noch stärker strategisch ausgerichtet werden kann, auch unter Einbeziehung der Auswirkungen der Pandemie, war Thema der Bundeskonferenz, an der rund 500 Personen teilnahmen.

Romy Stühmeier und Britta Zachau von kompetenzz diskutierten in ihren Sessions mit den Teilnehmenden, welche Rolle Gleichstellungsbeauftragte bei der Entwicklung algorithmischer Systeme haben und wie diese so gestaltet werden können, dass sie Diskriminierung entgegenwirken. Nach einer Einführung in grundlegende Begriffe und Konzepte wie „Algorithmus“, „Machine Learning“ und „Künstliche Intelligenz“ ging es zunächst um den „Digital Gender Gap“ und seine Folgen. In Gruppen arbeiteten die Teilnehmenden danach an einem fiktiven Szenario, bei dem es darum ging, in einer kommunalen Verwaltung ein Kompetenz-Management-System einzuführen und so zu gestalten, dass der Auswahlprozess für eine ausgeschriebene Stelle gerechter abläuft.

Zu der Frage "Was verbinden Sie mit dem Thema algorithmische Systeme?" wird eine Wortwolke angezezeigt. Die am häufigsten genannten Begriffe sind: KI, Künsrtliche Intelligenz, Programme, Digitalisierung, Maschinen, von Männern programmiert

 

Es wurden unter anderem folgende Aspekte diskutiert:

  • Nötig ist ein Bewusstsein für den eigenen „Unconscious Bias“
  • Gleichstellungsbeauftragte sollten dort, wo sie im Analogen ihre Stimme erheben, es auch im Digitalen tun
  • Die Verantwortung für diskriminierungsfreie Technologie darf aber nicht nur bei den Gleichstellungsbeauftragten liegen. Auch Entwickler*innen brauchen Diversity-Schulungen
  • Die Rolle von Gleichstellungsbeauftragten liegt bei solchen Prozessen darin, die richtigen Fragen zu stellen und Überprüfungen einzufordern

 

Wie motiviert sind Sie, sich weiter mit dem Thema Gender in algorithmischen Systemen zu beschäftigen? Das Balkendiagramm zeigt: 10 sind sehr motiviert, 13 motiviert, 1 teils/teils, 0 gar nicht motiviert